Allgemein

Vorstellung von Klettersitzen beim Stift Ehreshoven

Der Hegering Engelskirchen hat mit dem Stift Ehreshoven eine Veranstaltung zur Vorstellung von Klettersitzen im jagdlichen Alltag durchgeführt.

Nach dem Treffen auf dem Besucherparkplatz begrüßte Herr Brenner, als verantwortlicher Revierleiter des Stift Ehreshoven, die anwesenden und erläuterte kurz den weiteren Ablauf. An der ersten Station soll kurz der Umgang mit dem Klettersitz dargelegt werden, hinzu kommt die Einweisung in die notwendigen Sicherheitsvorschriften beim Einsatz eines Klettersitzes. An der nächsten Station sollte es dann zum praktischen Üben kommen und zum Abschluß sollte dann an der Kühlkammer ein Imbiß eingenommen werden.

Herr Brenner stellte kurz den überwiegend im Revier eingesetzten Sitz der Marke Summit vor. Der Stift Ehreshoven setzt die Sitze im jagdlichen Alltag seit 2016 ein und hat damit sehr positive Erfahrungen gemacht. Die Sitze werden hier bei der Drückjagd eingesetzt sowie im jagdlichen Alltag. Auch zur Überprüfung von möglichen Standorten für Ansitzeinrichtungen wird mit dem Klettersitz vor Ort geprüft, ob hier eine feste Ansitzeinrichtung sinnvoll erscheint und wie hoch diese sein muss, um effektiv genutzt werden zu können, was Schußrichtung und Übersicht angeht. Die Klettersitze werden überwiegend an Bäumen eingesetzt, die in die C-Kategorie fallen, da beim Nutzen des Klettersitzes natürlich Beschädigungen der Rinde auftreten. Geeignet sind alle Bäume, die keine glatten Rinden aufweisen, wie z. B. Eiche, Ahorn, Lärche, pp. Fichten sind wegen der sehr weichen Rinde nur bedingt geeignet. Bäume mit glatter Rinde, wie z. B. Buchen, sind nicht geeignet.

Beim Einsatz selber bieten die möglichen Höhen, die beim Klettersitz problemlos erreicht werden, die Möglichkeit, anwechselndes Wild, auch in hohen Beständen, bzw. Dickungen sehr frühzeitig wahrzunehmen und anzusprechen, um Ihnen dann, an passenden offenen Stellen, sicher einen guten Schuß antragen zu können. Auch der Kugelfang ist mit zunehmender Höhe immer besser, da der Winkel entsprechend steiler wird. Bei den Drückjagden im Stift Ehreshoven werden mittlerweile etwa 20% der Schützen mit einem Klettersitz angesetzt, den diese selber mitbringen und vor dem Einsatz eine entsprechende Erklärung unterzeichnen müssen, dass die erforderliche Qualifikation vorliegt und das Klettergerät entsprechend der UVV Jagd in einem einwandfreien Zustand ist. Diese 20% an Schützen stellen durchschnittlich ein Drittel der Strecke. Die meist mit einem sehr guten Schuß liegen, da das Wild früh wahrgenommen wird und durch die höheren Dickungen meist ruhiger zieht und beim Austritt an einer Freifläche nicht gleich hochflüchtig ist und somit gleich beim Austritt sauber erlegt werden kann.

Neben dem Klettersitz selber wird noch ein Klettergurt, ein Seil, eine Sicherungsschlinge und ein Sicherungsgerät zum Notabseilen benötigt. Die Waffe wird beim Aufstieg mit dem Sitz entweder entladen auf dem Rücken getragen oder zusammen mit dem Rucksack am unten liegenden Ende des Sicherungsseils befestigt und anschließend nach oben gezogen. Zum Befestigen des Rucksackes am Sitz dient i.d.R. ein S-Haken. Der Klettersitz kann dann an der gewünschten Höhe als Stehansitz genutzt werden oder aber auch mit einem entsprechenden Sitzkissen als Sitz genutzt werden, der sehr komfortabel ist und auch einen Ansitz über viele Stunden möglich macht. Herr Brenner empfiehlt die Sitze der Fa. Summit, da diese im Revier überwiegend eingesetzt sind und man damit sehr gute Erfahrungen in Sachen Qualität und Sicherheit gemacht hat. (summit-klettersitz.de)

Ein guter Einstieg beginnt hier bei ca. 400-450€, die neuesten und hochwertigsten Sitze liegen bei etwa 700€. Mittlerweile wird die Belastung bis zu einem Körpergewicht von 160kg unterstützt. Hinzu kommt noch die Sicherungsausrüstung, die bei ca. 200€ liegt. Körperliche Voraussetzungen sind natürlich, dass man ausreichend beweglich ist, um in den Sitz einzusteigen, mit diesem rauf und runter zu klettern und auch wieder herauszusteigen. Natürlich sollte auch keine Höhenangst vorhanden sein. Idealerweise sollte ein Ganztagesseminar besucht werden, welches auch durch die Berufsgenossenschaft anerkannt wird. Ein solcher Nachweis ist i.d.R. mitzuführen und vorzuweisen, wenn man den Sitz beim Stift oder auch beim Staatsforst einsetzen möchte.

An der zweiten Station konnte nun jede/r einmal praktisch am Objekt üben und alle stellten schnell fest, dass es mit ein wenig Übung schnell möglich ist, mit dem Gerät gut klar zu kommen. Alle waren vom Sitzkomfort und den Einsatzmöglichkeiten begeistert. Sicherlich kein Allheilmittel, aber eine gute Alternative zu den bestehenden Möglichkeiten.

Im Anschluss lud Herr Brenner zur Wildkammer des Stiftes ein und wir konnten bei kühlen Getränken und ausgesuchten Wildspezialitäten der Fleischerei Molitor in Kürten (www.fleischerei-molitor.de) den Nachmittag abrunden. Es wurde Fleischkäse vom Reh, Pfefferbeißer vom Damwild und Cevapcici vom Wildschein gereicht. Die Fleischerei Molitor bietet im Übrigens eine Verarbeitung des erlegten Wildes gegen Entgelt für Jäger an. Derzeit liegt das Zerwirken mit Einvakuumieren bei 35€ und das Verwursten nach Wunsch bei 6€/kg.

Alles in allem war es trotz der wirklich heißen Temperaturen ein toller Nachmittag mit einem erfrischenden und leckeren Ausgang!

Weitergehende Fragen beantworten wir euch gerne. Unser stellvertretender Vorsitzender Patrick Langenströer nutzt den Klettersitz bereits seit geraumer Zeit und kann daher aus der Praxis dazu gut berichten!

Herzliche Grüße und Waudmannsheil

Wolfgang Olbrich – Leiter HR Engelskirchen

Weitere Beiträge

Alle anzeigen
17.02.2023

Rehwild in der Paarungszeit

06.08.2023

Kreispokal 2023

10.08.2023

Fortbildung für Jagdaufseher in NRW